CyberJoin erfolgreich gestartet
„Die Fügetechnologie ist eine Schlüsseltechnologie innerhalb der Produktionstechnik“, betont Nina Stock zur Eröffnung des Transformations-Hubs CyberJoin.
Die Oberregierungsrätin ist im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zuständig für Digitalisierung und Industrie 4.0. Auf dem Campus der Universität Stuttgart ermutigt sie die anwesenden Unternehmen und Institute, Verbände und Kommunen zur Zusammenarbeit.
Mit mehr als 150 Teilnehmern ist das KickOff-Event vollständig ausgebucht. Unter den anwesenden Unternehmen finden sich Automobilkonzerne wie die Porsche AG, die Audi AG und die Mercedes-Benz AG. Es nehmen aber auch Modul- und Systemzulieferer, Komponenten-Hersteller und Teilelieferanten teil. Darüber hinaus sind Spezialisten für Fügeverfahren und Experten für die Aluminiumverarbeitung im Raum, TÜV Süd, IHK, Forschungsinstitute und Ingenieurbüros.
„Wir möchten, dass bis 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zugelassen werden", nennt Nina Stock das Ziel des Wirtschaftsministeriums. Sie betont gegenüber den anwesenden Unternehmen: „Die Herausforderung, hierfür Lösungen zu finden, liegt bei Ihnen. Aber wir können Sie von Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützen, indem wir die Arbeit aller elf Transformations-Hubs fördern und die Arbeit der regionalen Transformationsnetzwerke. Ich bitte Sie, Hand in Hand zu arbeiten, um die Ideen, die hier erarbeitet werden, in die Fläche zu tragen.“
Zukunft müssen wir gestalten
Der Transformations-Hub CyberJoin lebt davon, so Weihe, „dass wir KnowHow zusammentragen und miteinander teilen.“ Er selbst sei „überzeugt, dass wir in diesem Austausch Großes schaffen“. Als Direktor der Materialprüfungsanstalt bringt er seine Wertschätzung gegenüber den Anwesenden zum Ausdruck. Durch die intensive Mitarbeit der Diskussionsteilnehmer in den nachmittäglichen Working-Sessions nimmt der Transformations-Prozess Fahrt auf.
Dass dies erst der Anfang ist und es mehr als Vorträge benötigt, um CyberJoin als eine „Plattform auf Augenhöhe“ zu etablieren, stellen Dr. Martin Werz (MPA) und Prof. Dr. Heidi Cramer (GSI) klar. Zusammen koordinieren sie die Arbeit des Transformations-Hubs CyberJoin und bieten die Nutzung des Demonstrationslabors der MPA für Machbarkeitsstudien an sowie das gesamte deutschlandweite Netzwerk der schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten der GSI. Beides steht in Deutschland ansässigen Firmen für Forschungsarbeiten im Bereich der Füge- und Fertigungstechnik offen.
Spannende Beiträge aus der Industrie
Mit lebendigen Keynotes teilen Dr. Johannes Weiss (Mercedes-Benz AG), Dr. Thomas Harrer (TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH), Dr. Martin Hillebrecht (EDAG Engineering GmbH), Dr. Reiner Ramsayer (Robert Bosch GmbH) und Prof. Dr. André Haufe (DYNAmore Gesellschaft für FEM Ingenieurdienstleistungen mbH) ihre Erfahrungen.
Sie reden sehr offen über aktuelle Anforderungen und geben dem wirklich aufmerksamen Publikum ihre Einschätzung zu Chancen, die sich durch die Elektromobilität bieten. Sie sprechen über die Bedeutung der Lasertechnologie und der Additiven Fertigung, erzählen vom Einfluss der Füge- und Produktionstechnik vom Fahrzeugdesign bis hin zum Meta Design und von aktuellen Entwicklungen in der Crashsimulation.
Tiefer in die technischen Herausforderungen steigen Christian Huber (Telsonic AG), Stephan Kallee (AluStir) sowie Andreas Wenzel und Dr. Robert (Altas Copco IAS GmbH). Sie stellen Besonderheiten beim Ultraschall-Schweißen elektrischer Verbindungen, beim mechanischen Fügen im gussintensiven Leichbau vor und präsentieren einen Benchmark von Fügetechnologien für Batteriewannen.
FlashLights von Eric Punzel (BBW Lasertechnik GmbH), Andreas Storz (FUSION BIONIC GmbH), Ralf Bothfeld und Dr. Michael Peschl (Harms&Wende GmbH & Co. KG) und Dr. Christian Otten (Lava-X-GmbH) runden die Session ab.
Immer wieder nutzen Gäste am Rand des KickOffs die Gelegenheit, sich durch die weitläufigen Hallen des MPA-Labors führen zu lassen.
Währenddessen reist die Band „Round Midnight“ an und gestaltet mit Swing, Balladen und Jazz-Improvisationen den musikalischen Rahmen des abendlichen Get-together.
Anregungen und Ausblick
Zukunft ist nichts, was einfach passiert. Sondern etwas, das wir kollektiv gestalten.“ Mit diesem Zitat des Visionärs Lino Zeddies unterstreicht Prof. Dr. Stefan Weihe seine Aufforderung zur weiteren aktiven Mitarbeit im Transformations-Hub, um den Wandel hin zu alternativen Antriebskonzepten zu beschleunigen.
Gewünscht wird von mehreren Teilnehmern eine Ausweitung der Fügeverfahren auf Klebetechnologien, mechanische Fügetechnologien und Pressschweißen. Anregungen dieser Art sind immer willkommen. Der Transformations-Hub lebt von solchen konkreten Vortragsangeboten. Denn mit dem KickOff geht die Vernetzungsarbeit erst richtig los.
