Bahnbrechende Forschung im Straßenbau

5. August 2017 /

Enweihung eines neuen Prüfstands für den Betonfahrbahnbau
[Bild: MPA Universität Stuttgart]

Mit der Erstellung einer Betonfahrbahndecke wurde ein neuer Prüfstand für den Fahrbahnbau an der MPA Universität Stuttgart eingeweiht. Mit der eigens für den Forschungsschwerpunkt Straßen- und Fahrbahnbau konzeptionierten und betriebenen Anlage können an der Materialprüfungsanstalt ab sofort auch komplexe Fragestellungen zu Konstruktion, Material und Prozessen im Technikumsmaßstab untersucht und auf den Realmaßstab hochskaliert werden. Für den Prüfstand steht - neben allen technischen Untersuchungsmöglichkeiten der MPA - eine entsprechend große Betonmischanlage mit 1,25 m³ Volumen zur Verfügung. Hier können regulär eingesetzte und neu entwickelte Betone mit sehr hohen Mischenergien hergestellt und direkt im Prüfstand unter Realbedingungen erprobt werden.

Forschungsprojekt Betonfahrbahn 4.0

Der neue Prüfstand wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Betonfahrbahn 4.0“ entwickelt. Seit 2017 wird dabei an der MPA in einem Konsortium mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft an der Straße von morgen geforscht. Das Ziel ist die digitale Vernetzung aller Prozessbeteiligten im Betonfahrbahnbau. Durch die Optimierung der einzelnen Fertigungsschritte vom Material, über Transport und Einbau bis zur Nachbearbeitung wird eine Verbesserung der Herstellungsqualität erzielt. Es wird damit in Zukunft möglich sein, Straßen herzustellen, die durch ihre höhere Haltbarkeit die Notwendigkeit von Wartungsarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der längeren Nutzungsdauer verbessert sich in gleichem Maße die Energiebilanz der Straßenherstellung. Die hohe gesellschaftliche Relevanz der Fragestellung zeigt sich auch in der außergewöhnlichen Fördersumme von 4,7 Millionen Euro, mit der das Projekt von der Bundesanstalt für Straßenwesen gefördert wird.

Kontakt frank.lehmann@mpa.uni-stuttgart.de
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